Gesundheitssystem und medizinische Versorgung in Malta

Ein gebrochenes Bein, ein Infekt oder ein Blinddarmdurchbruch – niemand wünscht sich medizinische Notfälle, Unfälle oder Erkrankungen. Sie gehören aber zum Leben und machen Besuche im Krankenhaus oder bei einem Arzt oft schneller notwendig als man denkt.

Deshalb ist es nie verkehrt, sich vor einer Reise oder einem Umzug ins Ausland über das Gesundheitswesen im Land zu informieren.

Egal, ob Sie einen Urlaub in Malta gebucht haben oder planen, auf die kleine EU-Insel auszuwandern – hier finden Sie die wichtigsten Informationen zum Thema medizinische Versorgung und alles, was Sie über das maltesische Gesundheitssystem wissen sollten.

Das Gesundheitssystem auf Malta

Der maltesische Gesundheitssektor ist natürlich nicht mit jenem in Deutschland zu vergleichen. Er schneidet aber in Hinblick auf die Kompetenz der Angestellten, Ausstattung, Effizienz und Kosten im Vergleich mit anderen Ländern durchaus gut ab.

In Umfragen und der ein oder anderen Studie zu den verschiedenen, medizinischen Systemen auf der ganzen Welt schaffte es Malta sogar auf Platz 2 der besten Gesundheitssysteme in Europa.

Rückschlüsse auf die Qualität der verfügbaren Gesundheitsdienste und Maßnahmen lässt auch die hohe Lebenserwartung des Landes zu. Während Frauen im Schnitt 85 Jahre alt werden, liegt die Lebenserwartung bei Männern in Malta bei rund 80 Jahren.

Finanzierung des Gesundheitswesens auf Malta

Das System auf Malta ist – wie beim britischen National Health Service – weitgehend öffentlich über Steuergelder finanziert. Zuständig dafür ist das maltesische Gesundheitsministerium.

Laut WHO beträgt der Anteil öffentlicher Ausgaben im Gesundheitssektor in dem EU-Land rund 60 %.

Leistungen des staatlichen Gesundheitssystems sind für die Einwohner kostenlos.

Zusätzlich gibt es aber auch die Möglichkeit, eine private Versicherung abzuschließen.

Angebot an Gesundheitseinrichtungen auf Malta

Auf Malta steht ein gut ausgebautes Netzwerk unterschiedlichster Einrichtungen zur Verfügung.

Krankenhäuser auf Malta

Es gibt mehrere Krankenhäuser und Kliniken, die über die ganze Insel verteilt sind. Das größte Krankenhaus ist das Mater Dei in Msida, einer Stadt in unmittelbarer Nähe zu Valletta, der Hauptstadt des Landes.

Bei einem Besuch von großen Krankenhäusern wie dem Mater Dei oder auch einem anderen maltesischen Krankenhaus sollte man aufgrund der langen Wartezeiten allerdings auf jeden Fall genügend Zeit einplanen.

Gesundheitszentren auf Malta

Alternativ bieten sich auf Malta bei leichten Verletzungen im Rahmen des staatlichen Angebots die Gesundheitszentren an.

Insgesamt stehen auf der EU-Insel im Mittelmeer 10 verschiedene, sogenannte Health Centres für Behandlungen zur Verfügung.

In den maltesischen Gesundheitszentren benötigt man keinen Termin und kommt im Vergleich zum Krankenhaus meist deutlich schneller an die Reihe.

Private Einrichtungen auf Malta

Doch auch abseits vom öffentlichen Angebot gibt es eine Reihe von privaten Einrichtungen und Kliniken sowie viele private Ärzte, die sich auf bestimmte Bereiche der Medizin spezialisiert haben.

Die Kosten für Privatklinik oder -arzt müssen zwar selbst (bzw. durch eine private Versicherung) abgedeckt werden, dafür kann man im Vergleich zum öffentlichen Angebot aber auch einen besseren und schnelleren Service erwarten.

Alle privaten Mediziner und Ärzte benötigen eine Genehmigung der maltesischen Gesundheitsbehörde.

Medizin & Co. – Apotheken auf Malta

Auch die Arzneimittelversorgung ist mit diversen Apotheken auf der ganzen Insel sowohl für die Einwohner als auch für Touristen gesichert.

Im Rahmen der staatlichen Krankenversicherung ist die Arzneimittelversorgung für Malteser mit niedrigem Einkommen kostenlos.

Leistungen des maltesischen Gesundheitssystems

Die angebotenen Leistungen umfassen medizinischen Untersuchungen und Behandlungen aller Fachrichtungen. Und das sowohl im staatlichen als auch im privaten Sektor.

Das staatliche Gesundheitssystem in Malta bietet eine breite Palette von Dienstleistungen an, die von der Grundversorgung bis hin zu spezialisierten Behandlungen reichen.

Die Grundversorgung wird von Familienärzten und Krankenschwestern geleistet. Die Krankenhäuser bieten Notfall- und stationäre Services, Diagnostik und Therapie in der Allgemeinmedizin sowie in anderen Fachgebieten ana.

Zuzahlungen aus eigener Tasche sind in Malta selbst im öffentlichen Gesundheitswesen – je nach Einkommen der jeweiligen Person – nicht, oder nur in geringem Umfang nötig.

Zahnmedizinische Behandlungen werden hingegen nicht von der staatlichen Krankenkasse bezahlt und zählen nicht zu den kostenfreien Leistungen auf Malta. Da eine Behandlung beim Zahnarzt oft nicht billig ist, empfiehlt es sich, eine Zusatzversicherung abzuschließen, die diese abdeckt.

Medizinische Versorgung auf Malta für Einwohner

Die Finanzierung des maltesischen Gesundheitswesens erfolgt – wie bereits eingangs erwähnt – direkt über den Staat.

Dafür bezahlen alle Einwohner, die auf der Insel arbeiten, monatliche National Insurance Beiträge. Bei der Höhe des Beitrags spielt es nicht nur eine Rolle, ob man Angestellter oder Freiberufler ist, er richtet sich auch nach dem Einkommen der jeweiligen Person.

Viele Auswanderer stellen sich die Frage, ob Sie in Malta zwangsläufig eine eigene Krankenversicherung benötigen. Die Antwort darauf ist deshalb: nein.

Sofern Sie eine maltesische ID-Card besitzen, erhalten Sie auf der EU-Insel auch kostenlosen Zugang zu den meisten medizinischen Leistungen.

Anspruch auf medizinische Versorgung ohne Anstellung in Malta

Ausnahmen gibt es für Einwanderer, die beim Umzug nach Malta ausreichende finanzielle Mittel nachweisen.

Sie zahlen nicht in das öffentliche System ein, sondern brauchen eine Privatversicherung.

Maltesisches Gesundheitswesen für Rentner

Wenn Sie auf Malta wohnen und eine staatliche Rente aus Ihrem Heimatland (einem EU-Mitgliedstaat wie z.B. Deutschland) beziehen, sind Sie aufgrund des Sozialversicherungsabkommens von den Beitragszahlungen auf der Insel befreit, haben aber trotzdem Anspruch auf eine kostenlose medizinische Versorgung in Malta.

In vielen Fällen gibt es dabei auch die Möglichkeit, für die Versorgung ins eigene Land zurückzukehren (mit Ausnahmen von z.B. Italien, Kroatien und Großbritannien).

Für Rentner und Pensionäre, die lange Wartezeiten in den maltesische Krankenhäusern und bei Ärzten umgehen wollen, empfiehlt sich ebenfalls der Abschluss einer privaten Zusatzversicherung.

Zum Thema Umzug nach Malta im Ruhestand gibt es eine eigene Seite voller Informationen.

Staatliche vs. private Gesundheitsversorgung auf Malta

Die Einwohner von Malta können sich ergänzend zur staatlich vorgeschriebenen Krankenversicherung zusätzlich für eine private entscheiden.

Auch nicht arbeitende Einwohner sollten auf jeden Fall eine private Krankenversicherung aauf Malta abschließen.

Zur Verfügung stehen dabei unterschiedliche Versicherungsunternehmen und Anbieter von Privatversicherungen.

Privatversicherte genießen unter anderem einen schnelleren Zugang zu Untersuchungen und Behandlungen als öffentlich versicherte Patienten.

Kosten einer privaten Versicherung auf Malta

Im Gegensatz zu anderen EU-Ländern sind private Krankenversicherungen auf Malta meist nicht sehr teuer – zumindest in Hinblick auf ambulante Leistungen.

Abhängig vom gewählten Versicherungsplan, Selbstbehalten und etwaigen Vorerkrankungen variieren auch die monatlichen Beiträge, die bereits ab unter 100 Euro beginnen, aber auch höher sein können.

Arbeitnehmer erhalten vom Arbeitgeber als Anreiz oft Zuschüsse für eine maltesische Privatversicherung.

Medizinische Versorgung auf Malta für Touristen

Auch beim Thema Tourismus stellt sich die Frage nach den verfügbaren Gesundheitsdiensten.

Schließlich sollten Touristen und Personen, die einen Urlaub auf Malta planen, wissen, in welches Krankenhaus Sie bei Notfällen gehen oder an wen Sie sich im Ausland im Zweifel wenden können.

Grundsätzlich haben auch Personen ohne maltesische Krankenversicherung die Möglichkeit, die Gesundheitseinrichtungen des Landes bei Bedarf zu nutzen und die Leistungen von Kliniken und Co. in Anspruch zu nehmen.

Behandlung mit der EHIC-Karte

Als Mitglied der EU können Touristen bzw. Einwohner aus einem anderen EU-Land mit einer EHIC-Karte (European Helath Insurance Card, der europäischen Krankenversicherungskarte) die staatlichen, medizinischen Einrichtungen auf Malta nutzen.

Hier gilt es ebenfalls die teils langen Wartezeiten in vielen Krankenhäusern zu beachten. Näheres zur Sozialversicherung auf Malta für EU-Bürger haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Medizinische Leistung dank Auslandskrankenversicherung

Wer vor seinem Urlaub eine spezielle Auslandskrankenversicherung oder eine Reiesversicherung abschließt, kann auch private Einrichtungen wählen.

Je nach Versicherung begleicht der Versicherungsnehmer die entsprechende Behandlung auf Malta dabei zunächst selbst, bevor die Kosten vom Anbieter zurückerstattet werden.

Notfall – ohne Karte und Versicherung

Auch wer weder EHIC-Karte noch Auslandsversicherung hat (was nicht zu empfehlen ist), wird im Notfall in einem maltesischen Krankenhaus behandelt.

Dabei werden alle Maßnahmen getroffen, um den Patienten zu stabilisieren. Eine weiterführende Behandlung ist in weiterer Folge aus eigener Tasche zu bezahlen.

Unser Fazit rund um Gesundheit und Co. auf Malta

Insgesamt bietet das Gesundheitssystem in Malta eine breite Palette von Dienstleistungen und Einrichtungen an, die es den Patienten in verschiedenen Bereichen ermöglichen, die für ihre Situation am besten geeignete Behandlung zu erhalten.

Sowohl Touristen als auch Expats und Rentner brauchen sich bei einer Reise oder einer Wohnsitzverlagerung auf Malta also keine Sorgen um die medizinische Versorgung machen.

Mit der staatlichen Versicherung können die meisten Leistungen des öffentlichen Gesundheitssystems auf Malta von den Einwohnern kostenlos in Anspruch genommen werden und auch Personen aus dem Ausland werden (insbesondere mit Auslandskrankenversicherung bzw. Reiseversicherung) problemlos versorgt.

Wer jedoch besondere Wünsche hat oder einen schnelleren Zugang zur medizinischen Versorgung möchte, sollte sich beim Umzug nach Malta für eine private Versicherung entscheiden.

Nähere Fragen klären wir gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch. Hier finden Sie außerdem weitere Informationen rund um das Leben als Non-Dom-Steuerzahler in Malta oder die Firmengründung in Malta.

 
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