US-Steuerbehörde warnt Amerikaner vor Steuertricks in Malta

Maltesische Pensionspläne sind dem amerikanischen Fiskus schon seit längerem ein Dorn im Auge.

Konkret warnt der US Internal Revenue Service vor der Nutzung solcher Vorsorgepläne, um in den Vereinigten Staaten Steuern zu sparen.

Was es damit auf sich hat, welche Maßnahmen die Steuerbehörden in den USA ergreifen und was es für US-Bürger in Malta zu beachten gibt, sehen wir uns auf dieser Seite genauer an.

Worum geht es den Vereinigten Staaten bei der Warnung genau?

Bereits in der Vergangenheit stufte die Bundessteuerbehörde der USA (IRS) maltesische Altersvorsorge- und Pensionspläne als potenzielle Maßnahme zur Steuerhinterziehung ein.

Nun warnten die amerikanischen Finanzbehörden erneut vor Tricks auf der kleinen EU-Insel, bei denen Kunden (trotz FATCA und Informationsaustausch der Banken und Finanzinstitute) absolute Anonymität versprochen wird.

Geringere Steuern in den USA dank maltesischer Pensionspläne

Es geht insbesondere um die Nutzung von Rentenversicherungen als Taktik zur Steuervermeidung in den USA.

Dabei werden häufig Geld und digitale Vermögenswerte mithilfe von Offshore-Gestaltungen in maltesischen Fonds zur Altersvorsorge versteckt, um so bei der persönlichen Steuererklärung zu Hause möglichst steuergünstig davonzukommen.

Tatsächlich passiert es nicht zum ersten Mal, dass die US-Steuerbehörde in den USA auf das Problem hinweist.

Bereits 2021: US-Steuerbehörde IRS warnt Amerikaner vor Malta

Diese Headline kursierte bereits 2021 in einer ganzen Reihe an US-Medien.

Damals nahm der IRS den steuergünstigen EU-Inselstaat und seine Rentenvorsorgepläne auf seine sogenannte "Dirty Dozen"-Liste in den USA auf.

Die Dirty Dozen-Liste der US-Steuerbehörde

Mit diesen Dirty Dozen werden jährlich die schlimmsten Tricks zur Steuerhinterziehung in den USA gekürt – deren Inhalt gibt US-Bürgern Hinweise darüber, welche Gestaltungen sie tunlichst vermeiden sollten.

Hier finden Sie die komplette Liste und einen Überblick der letzten Jahre.

Warum es Malta auf die IRS-Liste schaffte?

Die Bundessteuerbehörde in den USA stellte eine verstärkte, missbräuchliche Nutzung von maltesischen Vorsorgeplänen durch amerikanische Steuerzahler fest.

Diese Pläne sind Teil des Abkommens zwischen den Staaten und Malta rund um die gemeinsame Regelung von Einkommensteuer und Co.

Viele verwendeten das Abkommen aber dazu, private Vermögenswerte und jene von Firmen wie LLC etc. in maltesische Pensionspläne zu verschieben und dadurch die persönliche Steuerlast in den USA zu senken.

Erneuerung der Warnung 2023

Seit 2021 dürfte sich an dieser Problematik – wenn man sich nach den Informationen des IRS richtet – nichts geändert haben.

Rechtzeitig zur Tax Season (also der Abgabe der jährlichen Steuererklärung in den USA) aktualisierte man diese Meldung in den Staaten nun und wies darauf hin, dass US-Bürger digitale Vermögenswerte wie Kryptowährungen nicht in solchen Versicherungen und Plänen zur Altersvorsorge in Malta verstecken sollten.

Das betrifft laut IRS in erster Linie Personen mit hohem Einkommen bzw. Unternehmen wie LLC und Co., die hohe Gewinne verzeichnen und versuchen, mithilfe dieser Gestaltung in den USA eine geringere oder gar keine Steuern zu bezahlen.

Maltesische Versicherungen werben um Kunden

Anbieter verleiten US-Steuerzahler und Kunden oft regelrecht dazu, zu glauben, dass die Nutzung maltesischer Vorsorgepläne zu diesem Zwecke legal sei.

Ob vorsätzlich oder nicht – die missbräuchliche Verwendung bleibt laut Internal Revenue Service Steuerhinterziehung.

Pflicht zur korrekten Meldung in den USA

Daher erinnerte der IRS an die Meldepflicht und wies darauf hin, bei diesen Gestaltungen stets einen Steuerexperten zurate zu ziehen.

In den USA steuerpflichtige Personen (ob mit oder ohne Wohnsitz), die eine derartige Struktur nutzen, rief man dazu auf, den Finanzinstituten im Zuge der Steuererklärung wirklich alles mitzuteilen.

Dazu gehört auch, ausführliche Informationen und Daten zu etwaigen maltesischen Vorsorgeplänen zur Verfügung zu stellen und seine Steuern entsprechend zu bezahlen – schließlich bestätigt man mit der Einreichung der Meldung in den Vereinigten Staaten immer auch deren Richtigkeit und Vollständigkeit.

Sicher dank Anonymität? Nicht mit FATCA-Abkommen

Auf Angebote, die absolute Anonymität versprechen, sollte man sich in Zeiten des FATCA-Abkommen nicht verlassen.

Die USA erhalten im Zuge des Foreign Account Tax Compliance Act (kurz FATCA) von Staaten, Finanzinstituten und Banken rund um die Welt Informationen zu US-Personen aber auch Unternehmen wie amerikanischen LLCs mit einem Konto im Ausland.

Dabei teilen Bank und Finanzinstitute dem IRS neben persönlichen Daten zum Konto der Kunden wie Name und Adresse auch Kontostand und Transaktionen mit.

Wer sich auf dubiose Gestaltungen verlässt, kann sich seit dem Foreign Account Tax Compliance Act FATCA der USA nicht mehr auf absolute Anonymität der persönlichen Daten (oder jener des Unternehmens) dank Bankgeheimnis verlassen.

Hier finden Sie ausführliche Informationen zum US Foreign Account Tax Compliance Act FATCA des Internal Revenue Service.

Wie werden maltesische Pensions- und Vorsorgepläne zum Steuern sparen genutzt?

Viele maltesische Rentenvorsorgepläne interpretieren das steuerliche Abkommen zwischen den USA und Malta absichtlich falsch und lassen US-Bürger oder Personen mit Wohnsitz in den Staaten im Glauben, die Investition in Altersvorsorgepläne zur Steuerminimierung sei legal.

Fehlende Verbindung nach Malta

Häufig gibt es bei der Nutzung derartiger Pläne durch Kunden und Vermögenswerte aus Unternehmen wie LLC und Co. aus den Vereinigten Staaten keinerlei Verbindung zu Malta.

Vorteilhafte Art und Höhe der Beiträge

Im Gegensatz zu den USA und seinen Regelungen für private Altersvorsorgepläne erlauben maltesische Renten- und Pensions-Verträge außerdem eine Beitragszahlung in anderer Form als Geld.

Deshalb bietet sich Kunden aus den Staaten hier auch die Option, digitale Vermögenswerte wie Kryptowährungen einzubezahlen.

Zudem ist in Malta die Höhe der Beiträge nicht durch die Bezugnahme auf eine Beschäftigung oder selbständige Tätigkeit begrenzt.

Steuerbefreiung von Beiträgen als Steuerhinterziehung

Das große Problem dabei: Einige US-Steuerzahler machen die in Malta abgeführten Beträge in den USA bei der persönlichen Erklärung als Einzahlung in einen Rentenfonds geltend.

Zunächst bringt man das Vermögen dabei steuerfrei in den maltesischen Rentenplan ein. Über diesen werden die Vermögenswerte (z.B. Kryptowährungen) dann verkauft und abschließend der Erlös wiederum steuerfrei an den amerikanischen Steuerzahler ausgeschüttet.

Folglich wird fälschlicherweise eine Steuerbefreiung von der US-Einkommensteuer auf Gewinne und Erträge der ausländischen Altersvorsorgeplänen sowie auf Ausschüttungen in Anspruch genommen.

Schluss mit lustig: IRS kündigt hartes Durchgreifen an

Die Bundessteuerbehörde der USA kündigte an, in Zukunft noch strenger gegen diese Gestaltungen mit Offshore-Konten und Konten mit digitalen Vermögenswerten unter dem Deckmantel der Pensionsvorsorge vorzugehen.

Zusätzlich erinnerte sie einmal mehr daran, dass US-Steuerzahler und Firmen gemäß Gesetz mit ihrem gesamten Welteinkommen in den Staaten steuerpflichtig sind – sofern keine gesetzliche oder vertragliche Ausnahme im Rahmen eines Abkommens besteht.

In Hinblick auf Malta betonte man, dass man Personen und Unternehmen dank Foreign Account Tax Compliance Act FATCA weiterhin ausfindig machen werde, die mit Offshore-Strukturen, Auslandskonten und Holding-Unternehmen steuerpflichtige Einkünfte zu verschleiern versuchen.

In Zusammenarbeit mit Malta sowie internationalen Steuerbehörden und Banken kündigte der Internal Revenue Service der Vereinigten Staaten im Rahmen von FATCA die genaue Überprüfung von Transaktionen und privaten Rentenzahlungen, ausländischen Unternehmen und Holding-Gesellschaften sowie anderen Gestaltungen an, die verwendet werden, um das steuerpflichtige Einkommen zu reduzieren bzw. die Gewinne steuerfrei zu vereinnahmen.

Um die Anforderungen des US IRS zu erfüllen, müssen Personen mit ausländischen Vermögenswerten (Auslandskonten, ausländischen Unternehmen und anderen) die Meldepflicht für diese Daten (Kontoinformationen, Informationen zu Firmen etc.) einhalten, um keine Strafen zu riskieren.

Fazit zur Warnung des US Internal Revenue Service zu Malta

Wer in den Vereinigten Staaten steuerpflichtig ist, sollte diese Warnung auf jeden Fall ernst nehmen und nicht auf unseriöse Gestaltungen hereinfallen – selbst wenn die großen Steuereinsparungen in den USA attraktiv erscheinen.

Viele dieser in Malta angebotenen Strukturen mit privaten Pensions- und Altersvorsorgeplänen zur steuerlichen Optimierung sind schlichtweg zu schön, um wahr – und legal – zu sein.

Und auch wenn dabei absolute Anonymität versprochen wird – im Rahmen von FATCA gibt es weltweit einen Austausch von Daten zwischen Banken und Finanzinstituten mit den USA und damit die Möglichkeit, Transaktionen nachzuverfolgen und aufzudecken.

In Zusammenarbeit mit den maltesischen Steuerbehörden arbeitet der US IRS auch daran, Anbieter derartiger Gestaltungen aufzuspüren, die US-Bürger bzw. Kunden in Malta bei illegalen Steuervermeidungsstrategien unterstützen.

Intelligente Steuerplanung statt Steuerhinterziehung

De facto empfiehlt es sich nie – egal ob für Personen und Unternehmen aus den USA oder Einwohner und Investoren anderer Länder – Vermögenswerte zu verschleiern und damit eine etwaige Steuerhinterziehung zu riskieren.

Vielmehr sollte man die internationale Steuergesetzgebung auf intelligente Weise nutzen. Denn auch wer das Gesetz beachtet und konform handelt, kann durch intelligente Gestaltung die Vorteile bestimmter Länder nutzen.

Ein seriöser Steuerexperte kann seine Kunden unabhängig von ihrer jeweiligen Situation oder ihrem Wohnsitz beraten. Unsere Kanzlei verschafft Ihnen gerne einen Überblick über Ihre Optionen, die Ihnen zur steuerlichen Optimierung zur Verfügung stehen.

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